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17.08.2009 09:06 Uhr

Tobias Jänicke: Jetzt soll es natürlich so weiter gehen

Wäre Tobias Jänicke vor zwei Monaten prophezeit worden, welche Entwicklung er innerhalb kürzester Zeit nehmen würde, hätte sogar der 20jährige Mittelfeldspieler selbst nicht daran geglaubt. Zwar hatte der Ex-Neubrandenburger, der im Jahre 2003 aus der Vier-Tore-Stadt in das Rostocker Fußball-Internat kam, schon immer den Wunsch, einmal auf der großen Fußballbühne zu stehen. Doch auf dem Weg dorthin musste er auch immer wieder kleinere Rückschläge einstecken.

Dass Tobias Jänicke als ein besonders großes Talent galt, wurde nicht zuletzt deutlich, als er bereits als A-Jugendlicher in den Oberliga-Kader der zweiten Mannschaft aufrückte und mit ihr vor Jahresfrist den Aufstieg in die Regionalliga feiern konnte. Der damalige Profi-Trainer Frank Pagelsdorf nahm den seinerzeit 19jährigen dann auch schon mit in das Trainingslager der Lizenzmannschaft nach Grassau. Doch noch waren die Leistungen von Tobias Jänicke nicht stabil genug, zudem warfen ihn Verletzungen wieder zurück. Und so blieb es dabei, dass er in der vergangenen Saison lediglich zu Einsätzen in der Regionaliga kam.

Eigentlich war der offensive Mittelfeldspieler auch in dieser Saison zunächst nur für den Reserve-Kader vorgesehen. Doch als beide Hansa-Teams am 29. Juni zeitgleich ihren Trainingsauftakt vollzogen, durfte Jänicke sein Können dann plötzlich doch bei den Profis demonstrieren. Kurzfristig hatte sich Trainer Andreas Zachhuber dazu entschlossen, ihn sogar während der kompletten Vorbereitungsphase unter die Lupe zu nehmen. Und diese Entscheidung sollte sich als eine sehr kluge herausstellen.

Schon im ersten Testspiel bewies Tobias Jänicke seinen Torriecher und gehörte schließlich nicht nur zu jenen fünf Akteuren, die in allen neun Testspielen zum Einsatz kamen, sondern hatte sich mit guten spielerischen Leistungen regelrecht für Einsätze in der Lizenzmannschaft aufgedrängt. Und als sich dann Kevin Schlitte in der Vorbereitung auch noch verletzte, war sogar Jänickes Weg in die Stammelf vorprogrammiert.

„Das war eigentlich alles wie im Traum. Natürlich hat man jahrelang auf diesen Moment hingearbeitet, aber nun ging plötzlich alles so schnell“, erklärt Tobias Jänicke, der beim Pokalspiel in Osnabrück sein erstes Pflichtspiel für die Hansa-Profis bestritt und zehn Tage später in Bielefeld sein Zweitliga-Debüt feierte. Doch eine weitere Steigerung sollte noch folgen: „Bei der Heimpremiere – mit der ganzen Familie und vielen Freunden auf den Rängen – dann das erste Tor zu schießen und schließlich auch noch den ersten Sieg zu feiern – das war einfach nur geil!“

Dabei hatte Tobias Jänicke seinen Stammplatz behauptet, obwohl Kevin Schlitte inzwischen wieder fit und auf die rechte Mittelfeldposition zurückgekehrt war. Trainer Zachhuber hatte den Hansa-Youngster nun einfach auf die linke Seite beordert: „Überhaupt kein Problem für mich, auch wenn man dort mehr mit dem etwas schwächeren Fuß spielen muss. Ob ich links oder rechts aufgeboten werde, ist mir am Ende egal. Und da wir gewonnen haben, wurde ohnehin alles richtig gemacht!“

Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden Jänicke und Schlitte auch beim kommenden Auswärtsspiel am Freitag in Berlin wieder die Flügelzange bilden. Tobias Jänicke jedenfalls freut sich schon riesig auf diese Partie: „Die Spiele gegen den 1.FC Union waren schon im Nachwuchs immer ganz heiße Duelle. Und jetzt geht es also in das neue Stadion, da wird es sicherlich richtig zur Sache gehen.“ An dem Ziel, dort nun auch die ersten Auswärtspunkte der noch jungen Spielzeit einzufahren, lässt Tobias Jänicke keinen Zweifel: „Sicherlich wird das nicht einfach, aber jetzt sind wir endgültig in der Saison angekommen und nun soll es natürlich auch so weiter gehen. Klar, dass wir in Berlin ebenfalls gewinnen wollen!“