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02.03.2023 09:17 Uhr

TRADITIONSVEREIN AUS BADEN ZU GAST: DAS IST DER Karlsruher SC

Mit dem Karlsruher SC gastiert am Sonntag ein Team im Ostseestadion, dass sich in den vergangenen Wochen selbst aus dem Tabellenkeller der 2.Liga befreit hat. Seit vier Spielen ist das Team von Christian Eichner ungeschlagen, die 10 von 12 möglichen Punkten gelangen alle gegen direkte Konkurrenten um den Klassenerhalt. Siege gegen Regensburg (1:0), in Sandhausen (3:0) und gegen Greuther Fürth sowie das 1:1 in Magdeburg haben die Badener von Platz 15 (damals ein Punkt von einem direkten Abstiegsplatz entfernt) bis auf Rang 10 vorrücken lassen. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt schon acht Zähler und bedeutet ein kleines Polster auf die gefährliche Zone.

F.C. Hansa Rostock

Mit dem Abstiegsthema wird sich der 1952 in der jetzigen Form gegründete Karlsruher Sport Club wohl nicht mehr beschäftigen müssen, viel mehr wird man in den kommenden Jahren wohl Stück für Stück versuchen – mit einem frisch sanierten Stadion im Rücken - die langersehnte Rückkehr in die 1.Bundesliga anzupeilen. Immerhin 24 Spielzeiten stehen bisher zu Buche, zuletzt war man 2008/09 erstklassig.

Gern erinnert man sich in Karlsruhe vor allem an die Höhenflüge Anfang bis Mitte der 1990er Jahre, als das damalige Wildpark-Stadion (heute BB-Bank Wildpark) auch regelmäßig Gastgeber für internationale Spiele im UEFA-Pokal war. Unvergessen dabei sicher in der Saison 1992/93 der 7:0-Heimsieg (nach 1:3 im Hinspiel) gegen den FC Valencia, das Team stieß damals bis ins Halbfinale vor. Prägende Figur in dieser Zeit war vor allem Trainer Winfried Schäfer, der insgesamt 12 Jahre bei den Nordbadenern im Amt war. Mit dem Abstieg 1998, der - trotz der beiden Weltmeister Guido Buchwald und Thomas Häßler auf dem Platz - nach einem 2:4 am letzten Spieltag bei unserem F.C. Hansa im Ostseestadion besiegelt war (ein Punkt hätte zum Klassenerhalt gereicht), begann das "graue Maus-Dasein" des KSC. Denn seitdem sind die Karlsruher fast ausschließlich in der Zweitklassigkeit anzutreffen, unterbrochen wurde diese Serie nur durch zwei Erstliga-Jahre und sogar vier Spielzeiten in der 3.Liga. In der ewigen Tabelle der zweiten Liga belegen die Karlsruher aktuell den 7.Platz, stolze 902 Partien stehen bis dato zu Buche.

Allerdings hat sich der Karlsruher Sport-Club Mühlburg-Phönix e.V., wie der KSC vollständig heißt, in den vergangenen Jahrzehnten einen Namen als Talenteschmiede gemacht. So machten die späteren deutschen Nationalspieler Oliver Kahn, Mehmet Scholl und Michael Tarnat genauso ihre ersten Profi-Einsätze im KSC-Trikot wie Hakan Calhanoglu, der aktuell bei Inter Mailand unter Vertrag steht.

Aus dem aktuellen Kader der Karlsruher hat mit Torhüter Kai Eisele ein Spieler eine Hansa-Vergangenheit, der in der Saison 2017/18 auf drei Einsätze kam. Dagegen standen mit Damian Roßbach (2018-2020) und Lukas Fröde (2019-2021) zwei aktuelle Leistungsträger der Kogge vormals bei den Gästen unter Vertrag. Bereits seit 2018 ist Dirk Orlishausen als Torwart-Trainer der Hanseaten aktiv, zuvor stand er sieben Jahre lang (2011–2018) in 180 Pflichtspielen für den KSC im Tor und genießt nach wie vor hohes Ansehen im Verein.

Die Bilanz zwischen dem F.C. Hansa und dem KSC weist bislang 28 Partien auf: 11 Siege gehen dabei bisher auf das KSC-Konto, ebenfalls 11 Spiele endeten Unentschieden und nur sechsmal gelang ein Hansa-Sieg. Der letzte Erfolg datiert vom Oktober 2018, damals wurde im Ostseestadion ein 1:0-Sieg eingefahren – durch ein Eigentor des damaligen KSC-Verteidigers Damian Roßbach... Es war der einzige Punkte-Dreier der Kogge in den vergangenen 12 Aufeinandertreffen. Es ist also höchste Zeit diese Bilanz ein bisschen aufzubessern, zumal ein voller Erfolg auch für die Tabellensituation etwas Ruhe geben würde.