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21.08.2022 15:28 Uhr

Inklusive Fallrückzieher: Hansa schlägt Kiezkicker mit 2:0

Balsam für die Hansa-Seele: Unsere Kogge hat den FC St. Pauli vor 26.000 Zuschauern hochverdient mit 2:0 geschlagen. Es war vor allem in der ersten Halbzeit, als hätte jemand das Spiel in Darmstadt erneut ablaufen lassen - nur dieses Mal mit unserer Kogge in der Hauptrolle.

Cheftrainer Jens Härtel nahm im Vergleich zur 0:4-Niederlage beim SV Darmstadt 98 eine Änderung in der Startformation vor. Ingelsson ist unter der Woche umgeknickt und wurde durch Scherff ersetzt, der sein Startelf-Comeback gab nach Kreuzbandriss vor einem Jahr.

Unsere Kogge übernahm direkt die Spielkontrolle und kombinierte sich zu Beginn der Partie immer wieder gefährlich in die Hälfte der Hamburger. Die erste Chance hatte Pröger, der nach vier Minuten einen langen Ball von Dressel verarbeitete und über 50 Meter frei auf Gästekeeper Smarsch zulief. Unsere Nummer 19 behielt die Nerven und legte den Ball cool mit der Innenseite in die Ecke – 1:0. Was ein Start unserer Jungs! Der F.C. Hansa steckte auch nach der Führung nicht zurück. Nach einer Ecke von Rhein kam der Ball nach mehreren Querschlägern zu Malone, der aus kurzer Distanz nur den Pfosten traf (9.). Kurz darauf war es erneut Pröger, dessen Schuss diesmal allerdings rechts am Tor vorbeiging (12.). Die Gäste wurden in der Anfangsphase von der Härtel-Elf völlig überrumpelt.

Und dann geschah im Ostseestadion Unfassbares: Pröger nahm einen langen Ball sensationell auf Höhe der Mittellinie an und spielte einen starken Doppelpass mit Thill. Die Flanke des Torschützen zum 1:0 ging zwar etwas in den Rücken von Verhoek, dieser setzte den Ball allerdings mit einem sehenswerten Fallrückzieher ins linke Toreck (17.). Die Stimmung in unserem Wohnzimmer war zum zweiten Mal auf dem absoluten Höhepunkt. Das 2:0 war zu diesem Zeitpunkt hochverdient und der Lohn einer richtig starken Anfangsphase!

Unsere Jungs kämpften auch danach weiter, ließen den Gästen keine Luft zum Atmen. In der 28. Minute war es Thill, der frei durch war, allerdings noch im letzten Moment verteidigt werden konnte (28.). Drei Minuten später lief Pröger frei aus halblinker Position auf Smarsch zu. Ein Hügel im Rasen ließ den Ball allerdings weit über den Kasten gehen. Die Hamburger waren mit dem Tempo und Umschaltspiel der Rostocker sichtlich überfordert. Fortan zog sich die Härtel-Elf etwas zurück und überließ den Gästen die Spielkontrolle. Es wurde dabei permanent auf Konter gelauert. Chancen konnten sich die Kiezkicker weiterhin nicht erarbeiten.

Bezeichnend für das Spiel: Gästetrainer Schultz wechselte bereits in der 40. Minute Matanovic aus und brachte Amenyido. Bei Matanovic war keine Verletzung zu erkennen, es war wohl ein leistungsbedingter Wechsel noch in der ersten Halbzeit. Kurz darauf verpasste Pröger eine abgefälschte Thill-Flanke am zweiten Pfosten nur ganz knapp (43.). Die letzte Chance vor der Pause hatten aber die Gäste: Eggestein wurde von Irvine in Szene gesetzt, Roßbach konnte in höchster Not mit der Brust klären (45.). Es war eine hochverdiente 2:0-Halbzeitführung, die unter Umständen sogar noch höher hätte ausfallen können.

Zur zweiten Hälfte veränderten die Gäste ihre Grundordnung. Sie agierten fortan mit einer Dreierkette in der Abwehr statt zu Spielbeginn noch mit vier Verteidigern. Hansa wirkte in der Phase nach der Pause etwas zu passiv. Immer wieder wurde den Hamburgern zu viel Raum gelassen. Irvines Schuss ging allerdings über den Kasten von Kolke (51.), Paqaradas Flanke auf die Latte (54.). Ein wenig Entlastung gab es in der 58. Minute. Nach Pass von Verhoek auf Thill kam der Ball zu Neidhart. Dessen Schuss ging weit links vorbei (58.). Danach wurde es dann aber wieder etwas gefährlicher: Rhein hatte freie Schussbahn, allerdings ging sein Abschluss genau auf den Torwart (59.). Viele gute Möglichkeiten gab es für die Fans in dieser Phase der Partie, nicht zu sehen. Daschners Kopfball ging nach Freistoß von Paqarada am Tor vorbei (63.).

Unsere Jungs blieben permanent bissig und hauten sich überall rein. Fast hätte es dafür in der 69. Minute die Belohnung gegeben, aber Frödes Kopfball nach Ecke von Rhein wurde auf der Linie geklärt. Eine Zeigerumdrehung später fehlte Schröter eine Schuhgröße, um den Ball an Smarsch vorbeizulegen und nur noch ins Tor einschieben zu müssen. Die Begegnung plätscherte trotzdem weiter vor sich hin und Hansa nahm bei jeder Gelegenheit das Tempo raus, um kaum Spielfluss bei den Gästen aufkommen zu lassen. Malone zwang Smarsch in der 78. Minute noch einmal zu einer Parade als sein Einwurf immer länger wurde und fast den freistehenden Thill am zweiten Pfosten erreicht hätte. Fast hätte auch Kolke hinter sich greifen müssen: Medic konnte seinen Kopfball allerdings nicht mehr entscheidend drücken (79.).

Trotzdem standen unsere Jungs zu jedem Zeitpunkt defensiv stabil und ließen so gut wie nichts zu. Nach vorne gelangen dafür aber auch keine Nadelstiche mehr. So neigte sich die Partie dem Ende entgegen. Kolke zeigte in der vierminütigen Nachspielzeit noch einmal einen starken Reflex, mehr passierte nicht. Damit hat der F.C. Hansa das zweite Spiel in Folge gegen den Hamburger Stadtteilverein gewonnen. Nach dem Spiel wurde mit den Fans natürlich noch ordentlich gefeiert.

Weiter geht es für unsere Jungs am Sonnabend (27. August) um 13 Uhr beim Karlsruher SC. Dann soll der nächste Dreier eingefahren werden.

F.C. Hansa Rostock – FC St. Pauli: 2:0 (2:0)

Tore: 1:0 Pröger (4.), 2:0 Verhoek (17.)

F.C. Hansa Rostock: Kolke - Malone, Fröde, Roßbach – Neidhart (89. Strauß), Rhein, Dressel, Thill (80. Duljevic), Scherff (89. Schumacher) – Pröger (64. Schröter), Verhoek (64. Hinterseer)

FC St. Pauli: Smarsch – Saliakas (71. Zander), Nemeth (71. Fazliji), Medic, Paqarada – Daschner, Irvine, Smith (77. Boukhalfa), Hartel – Matanovic (40. Amenyido), Eggestein (77. Otto)

Schiedsrichter: Christian Dingert