Login



Noch kein Mitglied?
Jetzt Mitglied werden »

x

31.03.2020 10:05 Uhr

Unsinkbar seit 1965: Weiß-Blaue Hansa-Verteidiger

Ein guter Torhüter ist schon vieles wert, aber allein kann auch der Beste seiner Zunft nur wenig gegen die Angriffe des Gegners ausrichten. Deshalb beschäftigen wir uns diesmal mit den namhaftesten Abwehrspielern, die das Hansa-Trikot tragen durften. Vom kompromisslosen Haudegen über den blitzschnellen Außenverteidiger bis hin zum Verteidigen mit Fallrückzieher am Mann nach brasilianischer Art war dabei eigentlich alles dabei.

Gerd Kische

Der in Teterow geborene Gerd Kische debütierte 1970 für den F.C. Hansa - allerdings nicht als Verteidiger, sondern im Mittelfeld. Schon bald stellten sich seine Defensivqualitäten heraus, sodass er schnell zum rechten Außenverteidiger umfunktioniert wurde. Schnell ist bei Gerd Kische das richtige Stichwort: Die 100 Meter lief der Flügelflitzer in gerade einmal 10,7 Sekunden! Damit spurtete er bei Hansa zu 182 DDR-Oberligaspielen, sondern außerdem zu 63 Einsätzen für die DDR-Nationalmannschaft mit der er 1976 in Montreal olympisches Gold gewinnen konnte. Nach Zerwürfnissen mit dem DDR-Fußballverband wurde Kisches erfolgreiche Hansa-Karriere 1981 unfreiwillig beendet. Später kehrte er jedoch zuerst als Präsident und danach auch als Manager zu „seiner“ Kogge zurück.

 

Heiko März

Der waschechte Rostocker begann seine Jugendkarriere eigentlich als Torhüter, bevor ihn eine gebrochene Hand unfreiwillig zum Feldspieler machte. Ab 1977 spielte März in der Jugend unseres Vereins, um 1983 in den Oberliga-Kader befördert zu werden. Die Torhüter-Vergangenheit sollte später noch ein Rolle spielen, als Feldspieler März in einem Bundesligaspiel den Stammtorhüter für die letzten Spielminuten vertreten musste. In seiner langjährigen Karriere in unserem Trikot kam er auf 328 Spiele, ein einziges Mal durfte er für die Nationalmannschaft der DDR auflaufen. Und auch heute noch ist er dem F.C. Hansa verbunden: Als Sales Manager unseres Vermarkters Infront kümmert er sich um viele Sponsoren-Angelegenheiten.

 

Timo Lange

Timo Lange wurde in Grevesmühlen geboren und kam 1992 an Bord der Kogge. Dort blieb er ganze elf Jahre und absolvierte bis jetzt unerreichte 165 Spiele in Deutschlands höchster Spielklasse für unseren Verein. 110 weitere Spiele stand er in der 2. Bundesliga auf dem Platz und in der Saison 2003/04 ließ Lange seine Karriere bei unseren „Amas“ ausklingen, welche er im folgenden Jahr als Trainer übernahm. Von 2005 bis 2008 diente der „Fußballgott“ außerdem als Co-Trainer von Frank Pagelsdorf.

 

Marko Rehmer

Von 1997 bis 1999 trug der 35-fache Nationalspieler Deutschlands unser Trikot und brachte es dabei auf 85 Pflichtspieleinsätze. Wie auch schon Jahre zuvor bei Gerd Kische war Rehmers größte Stärke vor allem seine Schnelligkeit. In Jugendjahren versuchte sogar der Deutsche Leichtathletikverband ihn von einer Karriere in der Leichtathletik zu überzeugen, Rehmer blieb jedoch dem Fußball treu und startete eine erfolgreiche Karriere in der Bundesliga.

 

Andreas Jakobsson

Andreas Jakobsson wechselte 2000 aus Helsingborgs an die Ostsee und stand dort in insgesamt 104 Partien, darunter 99 Mal in der Bundesliga, auf dem Rasen. Mit Peter Wibran, Marcus Lantz und Magnus Arvidsson bildete er ein schwedisches Vierergespann im damaligen Erstliga-Team. Neben weiteren Stationen wie Bröndby IF und Southampton lief er zwischen 1996 und 2004 in 37 Länderspielen für die Nationalelf seines Heimatlandes auf.

 

Radwan Yasser

Yasser kam vor Beginn der Saison 1996/97 von Beladeis Mehalla zu unserem FCH. Nachdem er sechs Jahre wichtiger Bestandteil der Mannschaft war, kehrte der Ägypter 2002 nach langem Vertragspoker der stürmischen Ostsee den Rücken zu und kehrte in seine Heimat zurück. Der Außenverteidiger und 58-fache ägyptische Nationalspieler spielte insgesamt 133 Mal für unsere Farben. Unvergessen bleibt für alle Hansa-Fans und wohl auch für Radwan Yasser selbst das als „Wunder von Bochum“ bekannte Herzschlagfinale der Bundesliga 1999, als die Kogge mit einem 3:2-Auswärtssieg in Bochum noch den Klassenerhalt sicherte. Yasser stand damals in der Startformation.

 

Mohamed Emara

Auf der linken Abwehrseite agierte ab 1999 mit Mohamed Emara der zweite Ägypter. Etwa eine Million Mark ließen sich die damaligen Verantwortlichen die Dienste des Winterneuzugangs kosten. Emara blieb vier Jahre in Rostock, bis er zusammen mit seinem kongenialen Partner Yasser 2002 nach Kairo wechselte. 76 Einsätze konnte der langjährige Nationalspieler Ägyptens für die Kogge verbuchen, anders als Yasser blieb er jedoch ohne Torerfolg. Auch Emara war Teil der Startelf im legendären „Wunder von Bochum“ und wird der Kogge allein schon aufgrund dieses Spiels wohl ewig verbunden bleiben.

 

René Schneider

Der gebürtige Schweriner spielte in seiner überaus erfolgreichen Karriere gleich zweimal für unseren F.C. Hansa. Sowohl von 1994 bis 1996 als auch 1999 bis 2001 trug er das weiß-blaue Trikot mit der Kogge auf der Brust. Dazwischen machte er Station in Dortmund, wo er 1997 die Champions League gewinnen konnte. Insgesamt kam der Europameister von 1996 auf 77 Einsätze für unseren Club und konnte dabei sogar 13 Tore erzielen. Zwischen Sommer 2016 und Dezember 2017 war Schneider darüber hinaus als Sportvorstand für unseren Verein tätig.

 

Gledson

Frank Pagelsdorf holte den Brasilianer zur Saison 2005/06 nach Rostock, wo er sich in der Zweitliga-Saison zu einem der besten Verteidiger der Liga mauserte und damit großen Anteil am Aufstieg in die Bundesliga hatte. Nach einem kurzen Intermezzo beim damaligen amtierenden Meister VfB Stuttgart kehrte der Brasilianer im Winter 2008 ins Ostseestadion zurück. Insgesamt zauberte der groß gewachsene Innenverteidiger 82 Mal für unseren FCH.

 

Oliver Hüsing

Kopfballstärke, Einsatz, Verantwortung übernehmen. Vor allem aufgrund dieser Eigenschaften spielte sich Oliver Hüsing in seiner Zeit in Rostock schnell in die Herzen der Hansa-Fans. Nachdem er in der Rückrunde 2015 bereits das Hasna-Trikot trug, wechselte er 2017 erneut in die schöne Ostseestadt. Als Abwehrchef und Kapitän der Mannschaft verdiente er sich den Spitznamen „Captain America“. Mitte 2019 endete seine Zeit als Kapitän der Kogge, da sich Hüsing in der Sommerpause Zweitligist Heidenheim anschloss. Insgesamt absolvierte der Innenverteidiger 91 Pflichtspieleinsätze im weiß-blauen Trikot und konnte dabei sogar zehn Tore erzielen.

 

Die Kapitänsbinde übergab Hüsing nach seinem Abschied übrigens an seinen kongenialen Partner und besten Kumpel Julian Riedel. Der Innenverteidiger ist derzeit drauf und dran sich als nächster in die lange Liste der großen weiß-blauen Abwehr-Asse der Hansa-Historie einzutragen - zumal Riedels Vertrag noch bis Sommer 2021 läuft.