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06.04.2020 17:09 Uhr

Unsinkbar seit 1965: Weiß-Blaue Stürmer der Hansa-Historie

Rainer Jarohs, Martin Max und aktuell Pascal Breier. Die Klubgeschichte des F.C. Hansa ist gespickt mit echten Stürmern mit eingebautem Torriecher. Und das ist auch gut so, denn der Torhüter kann noch so gut halten, die Abwehr noch so sicher stehen und das Mittelfeld das Spiel noch so gut kontrollieren, am Ende müssen vor allem Tore her, um ein Spiel zu gewinnen. Und dafür sind nun einmal die Stürmer zuständig. Im vierten Teil unserer Serie widmen wir uns daher den namhaftesten Angreifern der Klubgeschichte - die von wahren Klublegenden bis zu Torschützenkönigen in der Bundesliga alles zu bieten hat!

Joachim Streich

Joachim Streich debütierte 1969 für Hansa und ging bis 1975 für uns auf Torejagd. Und das überaus erfolgreich: In seinen 141 Ligaspielen ließ er das gegnerische Netz ganze 58 Mal zappeln. Insgesamt kommt Streich in seiner Karriere auf 229 Tore in der DDR-Oberliga und ist damit einsame und ewige Spitze in dieser Kategorie. Außerdem hält der Rekordspieler weitere ewige Rekorde mit 98 DDR-Länderspielen und 53 Länderspieltoren.

 

 

Rainer Jarohs

Die fußballerischen Jahre unseres F.C. Hansa in Zeiten der DDR waren vor allem geprägt von Rainer Jarohs. In Rostock geboren, durchlief der Torjäger zuerst die Jugendmannschaften, um danach 1975 mit gerade einmal 18 Jahren für die Herrenmannschaft zu debütieren. Pünktlich zur Wiedervereinigung Deutschlands 1990 beendete er seine Karriere als Fußballer. In dieser Zeit spielte er in 236 DDR-Oberligapartien und traf dabei 66 Mal. Insgesamt kommt er sogar auf 362 Ligaspiele und bis heute von keinem Hansa-Spieler übertroffene 166 Tore. Von 1998 bis 2005 war Jarohs außerdem stellvertretender Vorstandsvorsitzender unseres Vereins.

 

 

Jonathan Akpoborie

Mit 37 Toren aus 32 Spielen in der Regionalliga Süd für die Stuttgarter Kickers machte der Nigerianer im Jahre 1995 auf sich aufmerksam. Über einen kurzen Zwischenstopp in Mannheim folgte der Wechsel in den hohen Norden nach Rostock, wo er mit dem Toreschießen einfach weitermachte. In 47 Bundesligaspielen für unsere Kogge traf Akpoborie 20 Mal. Auch das Trikot der nigerianischen Nationalmannschaft durfte der nur 1,70 m große Stürmer tragen, in zwölf Einsätzen kam er mit vier Treffern auf eine Quote, die sich sehen lässt.

 

Sergej Barbarez

Barbarez wurde in der im heutigen Herzegowina gelegenen Stadt Mostar geboren und fand eher zufällig seinen Weg in den deutschen Profifußball. Während eines Besuchs bei seinem in Hannover lebenden Onkel begannen in der bosnischen Heimat die Jugoslawienkriege, sodass der junge Sergej in Deutschland blieb und dort zuerst bei Hannover 96 unterkam. Nach starken Leistungen in der zweiten und dritten Liga holte ihn Frank Pagelsdorf im Sommer 1996 an die Ostsee. Nach anfänglichen Ladehemmungen in der ersten Saison mit nur zwei Toren aus 27 Bundesligaspielen platzte in der Folgesaison der Knoten und Barbarez konnte in 32 Partien elf Mal treffen. 1998 verließ er die Kogge und heuerte bei Borussia Dortmund an.

 

 

Victor Agali

Der groß gewachsene nigerianische Torjäger machte 1998 zum ersten Mal in Rostock Station. In drei Spielzeiten im weiß-blauen Trikot netzte er in 66 Begegnungen in der Bundesliga 17 Mal ein. Es folgte der Wechsel ins Ruhrgebiet zum FC Schalke 04. Nach Stationen in Frankreich und der Türkei zog es Agali 2007 für eine weitere Saison an die Ostsee, den Abstieg in die zweite Spielklasse konnte er mit einem Treffer aus 23 Einsätzen allerdings nicht verhindern.

 

Oliver Neuville

Rostock war 1997 die erste fußballerische Heimat in Deutschland für den in der italienischsprachigen Schweiz geborenen Oliver Neuville. In seinen zwei Spielzeiten für unseren F.C. Hansa schoss er in 50 Spielen satte 22 Tore und avancierte in dieser Zeit zum Nationalspieler. Insgesamt 69 Mal trug Neuville den Bundesadler auf der Brust und konnte dabei zehn Mal treffen, unter anderem zum wichtigen 1:0-Sieg in der Nachspielzeit bei der Heim-WM 2006 gegen Polen. Das vielleicht legendärste Spiel im Hansa-Trikot bestritt er beim „Wunder von Bochum“ 1999, als Neuville in der Halbzeitpause am Ohr getackert werden musste und das Spiel danach mit einem Turban zu Ende brachte. Der Ausgang dieser Partie sollte allen Hansa-Fans bestens bekannt sein.

 

 

 

Magnus Arvidsson

Der torgefährliche Schwede wechselte 1999 zu unserem F.C. Hansa und traf hier auf seinen alten Freund aus gemeinsamen Helsingborger Zeiten: Peter Wibran. Insgesamt 198 Mal lief der Mann für die wichtigen Tore für unsere Kogge auf, verbuchte dabei 41 Treffer und 22 weitere Vorlagen. Zur Saison 2006/07 ging der zweifache schwedische Nationalspieler von Bord - ihn zog es zurück in seine Heimat zu Halmstads BK.

 

 

Martin Max

Der UEFA-Cup-Sieger von 1997 mit dem FC Schalke 04 wechselte 2003 von den Münchener Löwen zu unserem F.C. Hansa, um hier seine erfolgreiche Bundesliga-Karriere zu beenden. In seinen 33 Bundesliga-Einsätzen für unsere Kogge machte er seinem Ruf als Torjäger noch einmal alle Ehre und erzielte 20 Tore, was ihn hinter Ailton und Roy Makaay zum drittbesten Torschützen der Bundesliga-Saison machte. Trotz seiner konstant starken Leistungen und zwei Torjägerkanonen durfte Max nur einmal das Nationaltrikot Deutschlands tragen.

 

 

Rade Prica

Der schwedische Nationalspieler serbischer Abstammung folgte 2002 in die Fußstapfen von Peter Wibran und Magnus Arvidsson als Ex-Spieler von Helsingborgs IF, die den Weg an die Ostsee nach Rostock fanden. Insgesamt bildeten diese mit Andreas Jakobsson, Marcus Lantz und Joakim Persson ein schwedisches Sextett in unserer Mannschaft. Bis 2006 bestritt Prica insgesamt 123 Partien für unsere Farben. Dabei gelangen ihm 23 Tore und ebenso viele Vorlagen.

 

Enrico Kern

Mit 46 Toren aus 141 Pflichtspielen ist Enrico Kern der viertbeste Torschütze der Vereinsgeschichte. Der aus dem Erzgebirge stammende Angreifer trug zwischen 2006 und 2010 das Hansa-Trikot und fungierte in der Bundesliga-Saison 2007/08 als Ersatz-Kapitän für den von Verletzungssorgen geplagten Stefan Beinlich. Nach einer eher enttäuschenden letzten Saison in Rostock zog es ihn zurück ins heimische Erzgebirge und Kern schloss sich dem FC Erzgebirge Aue an.

 

 

Marcel Ziemer

Nach dem Abstieg in die Regionalliga verließ Marcel Ziemer den 1.FC Saarbrücken nach der Saison 2013/14 und heuerte bei unserer Kogge an. Gleich bei seinem ersten Startelfeinsatz ließ „Cello“ es so richtig krachen und schoss alle vier Tore beim 4:4 gegen den SSV Jahn Regensburg. Besonders das zwischenzeitliche 3:4 war überaus sehenswert, Ziemer traf per Fallrückzieher ins gegnerische Tor. Dieses Kunststück gelang ihm in einem Aufeinandertreffen mit dem MSV Duisburg gleich noch einmal. Nach einem Kreuzbandriss und Knorpelschaden im Knie beendete Ziemer seine erfolgreiche Karriere an Bord der Kogge. Insgesamt brachte es der gebürtige Wormser auf 43 Tore und 17 Vorlagen in 102 Einsätzen für unseren F.C. Hansa.

 

 

 

Der nächste Spieler, der in diese Liste der besten Hansa-Torjäger aufgenommen werden könnte, ist aktuell ganz klar Pascal Breier. Schon jetzt ist er mit 46 Treffern gleichauf mit Enrico Kern auf Platz vier der ewigen Torjägerliste unseres Vereins. Im besten Fall knackt er die Marke also noch in dieser Saison und schreibt damit die Erfolgsgeschichte der Ballermänner im Trikot der Kogge weiter.