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02.05.2025 12:53 Uhr

Von der Spitze in den Keller – das ist der SV Sandhausen

Vor der laufenden Drittliga-Saison gehörte der SV Sandhausen – gegen den unser F.C. Hansa am Sonnabend (3. Mai 2025) um 14 Uhr auswärts antreten muss - zu den Teams, die so mancher Trainer und auch Fan zumindest auf der erweiterten Liste der Aufstiegskandidaten hatte. Ein Jahr nach dem Zweitliga-Abstieg (nach zuvor 12 Jahren im Unterhaus) war die Rückkehr in die 2. Liga auch das erklärte Ziel des SV Sandhausen. Und aller Voraussicht nach wird die Mannschaft die 3. Liga in wenigen Wochen tatsächlich verlassen, allerdings nicht wie erhofft nach oben, sondern in die andere Richtung…

F.C. Hansa Rostock

Denn während die Mannschaft nach dem 10. Spieltag noch mit 21 Zählern von der Tabellenspitze grüßte (der F.C. Hansa hatte zu diesem Zeitpunkt 10 Zähler und stand auf Abstiegsplatz 17), setzte im Anschluss eine eigentlich unglaubliche Talfahrt ein. Gerade einmal 11 weitere Pünktchen kamen in den folgenden 25 (!) Spielen zustande, die Mannschaft stützte in den Keller und wird – unabhängig vom Ausgang der Partie gegen den FCH – mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den Gang in die Regionalliga antreten müssen. Denn acht Punkte Rückstand zum rettenden Ufer in drei Spielen aufzuholen wären nur mit drei Siegen möglich (sofern auch die Konkurrenz nicht punktet) und ist angesichts der derzeitigen Ergebnis-Misere der Sandhäuser schwer vorstellbar. Denn von den letzten 12 Drittliga-Spielen wurden 11 verloren, lediglich beim 2:2 gegen das Schlusslicht und inzwischen feststehenden Absteiger Unterhaching gelang ein Punktgewinn.

Trotzdem wird die Aufgabe im knapp 15.000 Zuschauer fassenden Hardtwaldstadion Sandhausen (das in etwa so viele Einwohner wie Stadionplätze hat) alles andere als ein Spaziergang für die Kogge. Denn im bisherigen Saisonverlauf hat sich die Mannschaft von Daniel Brinkmann nicht gerade als auswärtsstark hervorgetan. Nur Platz 15 (mit 16 Punkten) in dieser Wertung steht in keinem Verhältnis zur grandiosen Heimbilanz (Platz 1 mit 38 Punkte) und offenbart die Schwäche der Saison: In fremden Stadien läuft es bisher nicht wie gewünscht. Allerdings gibt es neben der Aufgabe in Sandhausen mit den Spielen in Unterhaching (7. Mai) und bei Hannover II (17. Mai) noch zwei weitere Gelegenheiten, um die Punktausbeute auf des Gegners Platz zu verbessern.

Allerdings: Auch wenn angesichts der klaren Ausgangslage die Favoritenrolle beim FCH liegt, wird sich Sandhausen nicht kampflos seinem Schicksal ergeben, schon gar nicht, solange die rechnerische Chance auf den Klassenerhalt noch besteht. Zumal auch andere bereits hier gestrauchelt sind: Den einzigen Rückrundensieg holte der SVS nämlich Anfang Februar 2025 zuhause und das auch noch gegen keinen Geringeren als das Spitzenteam von Arminia Bielefeld (1:0).

Gleich drei Trainer haben beim SV Sandhausen in dieser Saison ihr Glück versucht, konnten den Verein aber nicht auf Kurs bringen. Nach Sreto Ristic, der zu Saisonbeginn übernommen hatte und zur Winterpause nach 27 Punkten aus 19 Spielen gehen musste, übernahm Kenan Kocak. Aber auch er musste nach nur 11 Spielen (1 Sieg, 8 Niederlagen) seinen Hut nehmen und Ur-Gestein Gerhard Kleppinger übernahm zusammen mit Ex-Spieler Dennis Diekmeier – bislang erfolglos - das Kommando: vier Niederlagen in vier Spielen stehen für das Duo zu Buche.  Noch mehr Rotation als auf der Trainerbank gab es im Tor des SV Sandhausen, schon fünf verschiedene Keeper durften in dieser Spielzeit zwischen den Pfosten stehen.  Erfolgreichster Torschütze ist mit 11 Treffern Dominic Baumann, der somit sogar zweimal mehr getroffen hat als Hansas bester Torjäger Sigurd Haugen (9).

hier die Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel in Sandhausen: