14.09.2023 11:38 Uhr
Mit Fortuna Düsseldorf gastiert am Sonnabend (16. September 2023) eines der Spitzenteams der vergangenen Zweitliga-Saison im Ostseestadion. Immerhin Platz vier stand in der vergangenen Spielzeit zu Buche - allerdings hatte die Fortuna mit 58 Zählern auf dem Konto dennoch deutliche acht Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz drei, den der HSV belegte.
Trotzdem: Die Ansprüche werden für die laufende Saison nicht geringer sein und daher ist auch in diesem Jahr mit dem Team aus der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt zu rechnen. Aktuell rangiert die Mannschaft von Trainer Daniel Thioune mit10 Punkten wieder auf Rang vier und musste im bisherigen Verlauf lediglich eine Niederlage gegen Paderborn (1:2 zu Hause) einstecken. Zuletzt gab es zwei Siege in Folge. Die Rheinländer sind mit 10 Saisontoren bisher das drittbeste Team in Sachen Angriff und haben mit drei Gegentoren am zweitwenigsten kassiert. Aber: Direkt im Nacken sitzt den Düsseldorfern in der Tabelle bereits unser F.C. Hansa (9 Punkte, 7:4 Tore), der auf Rang fünf steht. Der Sieger des Spiels dürfte daher weiter an den Spitzenplätzen dranbleiben, was die Ausgangslage noch etwas attraktiver macht. Trotzdem bleibt Hansa-Trainer Alois Schwartz zurückhaltend: "Für mich gehört Düsseldorf zu den Top-Favoriten der Liga, das haben sie bisher auch unter Beweis gestellt, dass mit ihnen zu rechnen ist. Aber trotzdem freuen wir uns auf das Spiel und wollen es ihnen so schwer wie möglich machen."
Besonders erwähnenswert am bisher guten Abschneiden der Gäste ist die Tatsache, dass die Abgänge sowohl des polnischen Torjägers Dawid Kownacki (Werder Bremen), als auch des österreichischen Abwehr-Chefs Christoph Klarer (Darmstadt 98) und des deutsch-angolanischen Top-Talents Elione Neto (Leipzig) – die alle in die erste Bundesliga wechselten – sowie der Wechsel von Sturm-Routinier Rouwen Hennings (Sandhausen), problemlos weggesteckt wurden. Auf der anderen Seite konnten Spieler wie der Japaner Ao Tanaka, der am vergangenen Wochenende Torschütze zum 4:1-Endstand im Länderspiel gegen Deutschland und danach gegen die Türkei sogar Kapitän seiner Nationalmannschaft war, gehalten werden. Mit dem Griechen Christos Tzolis konnte zudem ein Mann mit Premier League-Erfahrung verpflichtet werden – drei Tore in drei Zweitliga-Spielen zeugen davon, dass der 21-Jährige bisher offensichtlich wenige Anpassungsschwierigkeiten hatte.
Weniger rund lief es dagegen für unseren F.C. Hansa in den direkten Duellen gegen den zweifachen Deutschen Meister (1933 und 1936) sowie den doppelten DFB-Pokalsieger (1979 und 1980) in der Vergangenheit. Zuletzt setzte es in der 2. Bundesliga mit 2:5, 1:3 und 0:3 gleich drei deutliche Niederlagen mit reichlich vielen Gegentoren in Serie. Der letzte Sieg der Hansa-Kogge datiert aus dem Oktober 2021 – als im Ostseestadion ein 2:1-Erfolg gelang – und liegt somit schon wieder fast 2 Jahre zurück. Insgesamt gewann Hansa nur sechs von 20 Pflichtspielen gegeneinander, die Fortuna konnte acht Partien für sich entscheiden.
Gespannt schaut man in Düsseldorf im weiteren Verlauf der Saison übrigens nicht auf das sportliche Abschneiden, sondern auch darauf, wie das Pilotprojekt "Fortuna für alle" angenommen und umgesetzt wird. Zukunftsvision dieser Initiative ist es, dass unter anderem die Heimspiele – egal in welcher Liga die Düsseldorfer dann unterwegs sind – in den kommenden Jahren irgendwann für alle Zuschauer kostenfrei sind. Das Projekt wird von mehreren Unternehmen großzügig finanziell unterstützt, man verspricht sich davon die aktuell 54.600 Zuschauer fassende „Merkur Spiel-Arena“ regelmäßig füllen zu können. In dieser Saison wird es am 10. Spieltag gegen den 1. FC Kaiserslautern zumindest schon zum ersten Mal getestet, insgesamt soll es drei dieser "Freispiele" geben.