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10.04.2012 09:46 Uhr

Vorschau: Cottbus kommt nach Trainerwechsel nicht in Tritt

Zwischen den beiden Heimspielen gegen Fortuna Düsseldorf und FSV Frankfurt muss der F.C. Hansa am Dienstag (10.4.) der englischen Woche nach Cottbus reisen, wo es zum 13. Meisterschaftsduell im Stadion der Freundschaft kommt. Nach fünf Vergleichen im Rahmen der DDR-Oberliga, einem Aufstiegsrundenspiel zur Oberliga sowie vier Bundesliga-Duellen treten die Hanseaten nun zum dritten Mal im Rahmen der 2. Bundesliga in Cottbus an. Von den bisherigen zwölf Gastspielen in der Lausitz gewann der F.C. Hansa drei, wobei der 4:0 Auswärtssieg im Bundesligaspiel vom 24. August 2002 der höchste Rostocker Erfolg war. Zuletzt hingegen waren Punkteteilungen zwischen beiden Teams an der Tagesordnung, denn in der Zweitliga-Saison 2009/10 trennte man sich zweimal 0:0 und das Hinspiel der laufenden Spielzeit endete in der Rostocker DKB-Arena 1:1 unentschieden.

Der 2. Bundesliga gehörten die Cottbuser von 1997 bis 2000, von 2003 bis 2006 und nun seit 2009 an. Zwischenzeitlich spielten sie zweimal für jeweils drei Jahre in der höchsten deutschen Spielklasse. Damit haben es die Cottbuser – wie schon seit den 80er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts – unverändert geschafft, in schöner Regelmäßigkeit alle drei Jahre die Spielklasse zu wechseln! Und so waren die Statistiker vor dieser Saison der Überzeugung, dass der Mannschaft von Trainer Pele Wollitz die Rückkehr in die Bundesliga gelingen muss. Auch die Mannschaft schien dieses Ziel verinnerlicht zu haben, denn mit vier Siegen nach fünf Spieltagen hatte der FCE schon 12 Zähler auf dem Konto und als Tabellendritter nur einen Punkt Rückstand auf Spitzenreiter FC St. Pauli.

Im weiteren Saisonverlauf mussten die Cottbuser den Kontakt zur Tabellenspitze allerdings abreißen lassen, was in erster Linie den ungenügenden Ergebnissen im eigenen Stadion geschuldet ist. Zwischen dem 21. August 2011 und dem aktuellen Zeitpunkt konnten die Energie-Kicker lediglich eines ihrer elf Heimspiele gewinnen! Kurioserweise haben die Lausitzer im Stadion der Freundschaft aber auch schon seit fünf Monaten nicht mehr verloren! Nach der 0:2 Niederlage gegen den SC Paderborn 07 am 6. November 2011 spielte man zuhause gegen Ingolstadt 0:0 sowie gegen Duisburg, Aachen, Braunschweig, Düsseldorf und den FSV Frankfurt insgesamt fünfmal 1:1, während nur der FC Erzgebirge Aue am 25. Februar 2012 mit 2:0 bezwungen wurde.

Zu den zwei Neuzugängen, die in der Winterpause in die Lausitz wechselten, gehört mit Uwe Möhrle auch ein Ex-Hanseat. Der inzwischen 32jährige Abwehrspieler bestritt seitdem alle 10 Meisterschaftsspiele über die volle Distanz und erzielte bei seiner Heimpremiere gegen Alemannia Aachen den Treffer zum 1:1 Endstand. Neu beim FC Energie ist seit Januar auch Trainer Rudi Bommer, der die Mannschaft nach dem Rücktritt von Pele Wollitz übernommen hat. Nach zweieinhalb Jahren in der Lausitz wechselte der Trainer zurück in seine Heimatstadt Osnabrück und hinterließ den FC Energie nach der Hinrunde mit 22 Punkten auf dem neunten Tabellenplatz.

Während die Cottbuser ihre Heimschwäche in der ersten Halbserie noch mit vier Auswärtssiegen kompensieren konnten, gelang ihnen dies zuletzt nicht mehr. Der Heimsieg über Aue am 23. Spieltag war der einzige volle Erfolg in den zwölf absolvierten Rückrundenspielen, so dass der FC Energie mit nur neun Punkten den letzten Platz in der separaten Tabelle der zweiten Halbserie belegt. Und obwohl allein Dimitar Rangelow, der vor dieser Saison auf Leihbasis aus Dortmund nach Cottbus zurückkehrte, zehn Treffer erzielen konnte, stellt der FCE die – nach Alemannia Aachen – zweitschwächste Offensive der 2. Bundesliga. Leidglich 26 Tore in 29 Saisonspielen konnten die Lausitzer markieren, selbst der F.C. Hansa hat inzwischen öfter getroffen.

Kein Wunder also, dass die Cottbuser inzwischen nicht einmal mehr eine theoretische Chance auf den „planmäßigen“ Bundesligaaufstieg haben. Und da der Vorsprung auf die Abstiegszone fünf Spieltage vor dem Saisonende sieben Punkte beträgt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass Energie zum ersten Mal seit zweieinhalb Jahrzehnten auch im vierten Jahr hintereinander der gleichen Liga angehören wird. Selbst bei einer Heimniederlage am Dienstag gegen den F.C. Hansa – die Partie des 30. Spieltages wird bereits um 17.30 Uhr angepfiffen – würde das Polster auf den direkten Kontrahenten noch fünf Punkte betragen.