WINTER-TRAININGSLAGER BELEK 2024 – TAG 5

Mit zwei knackigen Einheiten begann an Montag (8. Januar 2024) die neue Trainingswoche für den F.C. Hansa im Trainingslager im türkischen Belek. Zweikampfverhalten, Balleroberungen, Spiel auf engem Raum, kühlen Kopf bewahren in stressigen Situationen und dazu viele Abschlusshandlungen – all das hatte das Trainerteam sich für den heutigen Tag auf die Fahnen geschrieben. Schließlich geht’s in nicht einmal zwei Wochen mit der Rückrunde in der 2. Liga weiter, wenn unsere Kogge beim 1. FC Nürnberg zu Gast ist (20. Januar, 13 Uhr) und versuchen wird, die nächsten Punkte für den Klassenerhalt einzusammeln.

"Wir konnten bisher das umsetzen, was wir uns vorgenommen haben. Wenn man allein heute das Training sieht, bei dem wir sehr viele kleine Formen gemacht haben. Da geht es ordentlich zur Sache, da gibt es viele Zweikämpfe, da kracht es die ganze Zeit. Die Intensität ist sehr hoch, die Jungs werden dabei extrem belastet. Wir müssen da in der Trainingssteuerung sehen, dass wir die Jungs gesund halten, weil wir jeden Spieler brauchen werden. Aber man kann schon nach diesen ersten Tagen sagen, dass Vieles in die richtige Richtung geht", schätzt der neue Co-Trainer Markus Palionis die bisherigen Tage in Belek ein.

Der 36-Jährige war bereits in Regensburg unter Mersad Selimbegovic aktiv – erst als Spieler und später als Co-Trainer – und folgte seinem "Chef" nun auch an die Ostseeküste. Für den gebürtigen Litauer Palionis war es eine logische Konsequenz, dass er den Weg gemeinsam mit Selimbegovic weitergehen wollte, als die Anfrage von Hansa kam. Denn wie er selbst einschätzt, "sind wir definitiv ein eingespieltes Team, denn wir kennen uns durch die vielen Jahren inzwischen sehr gut. Aber das ist ja auch der Sinn der Sache, dass man, wenn man zu einem neuen Verein kommt, als vertrautes Gesicht den Chef-Trainer unterstützt und mit diesem zusammen die neuen Ideen entwickelt. Aber das gesamte Trainer-Team funktioniert schon nach den ersten Tagen sehr gut und wir haben schnell einen gemeinsamen Weg für die nächsten Wochen gefunden."

Das der gebürtig aus dem litauischen Kaunas stammende Markus Palionis bei seinem Vornamen gerufen wird, kommt übrigens äußerst selten vor. In Kindertagen war es maximal die Mutter, die mit einem strengen "Markus!" um die Ecke kam. "Es stimmt, offiziell heiße ich Markus, werde aber von allen nur "Palle" genannt – was sich vom Nachnamen ableitet. Es ist im Fußball inzwischen weit verbreitet, dass man einen kurzen Spitznamen hat. Und ich reagiere auf „Markus“ fast gar nicht mehr, von daher ist mir "Palle" viel lieber und es passt zu mir“, so der 1,94-Hüne, der als Abwehrspieler auf 80 Zweitliga-Einsätze (Burghausen, Paderborn und Regensburg) sowie 88 Drittliga-Partien (Dynamo Dresden und Regensburg) gekommen ist, sowie 14 Partien für die Nationalmannschaft Litauens absolviert hat.

Erst im Sommer 2022 hat er die aktive Spieler-Karriere beendet, mischt daher immer noch gern im Training mit – auch jetzt beim F.C. Hansa. "Tatsächlich juckt es häufig noch in den Füßen und bei der Erwärmung werde ich auch immer versuchen mitzuspielen. Und da kann ich im Moment auch noch ganz ordentlich mithalten, aber bei den größeren Spielformen merke ich es, dass da schon ein bisschen was fehlt. Von daher wird man mich im Erwärmungskreis finden, aber alles andere wird schwer", so seine augenzwinkernde Selbsteinschätzung.

Nach einer Woche intensiver Arbeit mit der Mannschaft – zunächst in Rostock und in den vergangenen fünf Tagen in Belek – kann "Palle" auch ein erstes Zwischenfazit in der Arbeit mit der Mannschaft ziehen. Denn die ersten Tage waren vollgepackt mit vielen Infos, die inzwischen verarbeitet und sortiert sind. "Man kann sagen, dass wir angekommen sind. Wir haben alle kennengelernt und vieles gesehen. Das Trainerteam und die Mannschaft kennen wir jetzt schon ganz gut, alle Spitzennamen haben wir drauf und langsam sehen wir, wie die Jungs so ticken. Von daher kann man schon sagen, dass wir uns in dieser kurzen Zeit schon einen recht guten Überblick verschafft haben."

Wenn es am Donnerstag (11. Januar 2024) wieder zurück nach Rostock geht, dann beginnt auch für "Palle" und das restliche Trainerteam der Feinschliff für den Rückrundenstart. Allerdings steht in der dann wahrscheinlich knapp bemessenen Freizeit noch eine wichtige persönliche Aufgabe an: Er wird sich auf Wohnungs- oder Haussuche im Rostocker Umland begeben, damit sich seine Familie in ein paar Monaten wohlfühlen kann, wenn dann hoffentlich bald wieder alle zusammen unter einem Dach leben. "Meine Frau und meine beiden Kinder werden erstmal bis zum Sommer in Regensburg bleiben und ich werde pendeln. In den Sommerferien wird meine Familie dann nach Rostock kommen und wir die Zelte in Regensburg abbrechen. Ich bin jemand, der sich mit seinem Verein identifiziert und da gehört auch meine Familie dazu. Wir alle zusammen müssen die Stadt spüren, den Verein und die Fans, weil das einfach dazu gehört. Und deshalb steht der Umzug für den Sommer in den Schulferien fest", verrät Palionis seine privaten Zukunftspläne.

Doch bevor es so weit ist, stehen erst noch ein paar andere "Wohnzimmerbesuche" an, nämlich die in seinem neuen "zweiten Wohnzimmer", dem Ostseestadion. Am 27. Januar steht die Heimpremiere für das neuen Trainer-Duo an, erstmals werden Mersad Selimbegovic und Markus Palionis auf der "richtigen Seite" sitzen, wenn ein Punktspiel im Ostseestadion angepfiffen wird – und "Palle" kann es schon kaum erwarten: "Wenn ich in der Vergangenheit als Gegner da war und eingelaufen bin, dann habe ich immer ein bisschen Gänsehaut bekommen, weil es eine so tolle Atmosphäre war. Wenn alle nach Siegen feiern – dass musste ich leider bei der letzten Niederlage mit Regenburg selber erfahren - dann sind das ganz besondere Momente. Und davon wollen und werden wir hoffentlich in der Rückrunde ganz viele erleben." Dass hoffen auch alle Hansa-Fans und drücken Markus Palionis, dem Trainer-Team und der Mannschaft dafür natürlich die Daumen.