Winter-Trainingslager Belek 2024 – Tag 6

Langsam aber sicher biegt unsere Mannschaft im Trainingslager im türkischen Belek auf die Zielgeraden ein. Am heutigen Dienstag (09. Januar 2024) stand nur ein Training auf dem Programm, dieses Mal gings am Vormittag im Regen zur Sache. Auch wenn es teilweise – zum Glück nicht während der gesamten Zeit – wie aus Eimern schüttete, war das komplette Team engagiert und mit viel Einsatz bei der Sache. Erneut ging es um schnelles Spiel, Ballsicherheit und Abschlusshandlungen. Zudem waren die angeschlagenen Patrick Strauß (Achillessehne) und Svante Ingelsson (Sprunggelenk) im Lauf- und Balltraining auf dem Platz. Und auch der Trainer-Stab nutzte die Gelegenheit um untereinander ein wenig zu kicken.

Aber zurück zum "normalen" Training: Während die meisten Spieler bisher alle Trainingseinheiten mitmachen konnten, kümmert sich Hansas medizinische Abteilung quasi rund um die Uhr um die angeschlagenen und erkrankten Spieler. Neben den Physiotherapeuten Sebastian Schlettwein und Marcel Möller, die im Prinzip von morgens bis abends immer wieder "Besuch" im extra dafür eingerichteten Physio-Raum empfangen, kümmert sich Mannschafts-Arzt Dr. Martin Randow um die kleineren und größeren Wehwehchen der Spieler. In den bisher sechs Trainingslager-Tagen ist die Mannschaft fast problemlos durch die Vorbereitung gekommen.

"Aktuell haben wir mit Jonas David und Patrick Strauß zwei verletzte Spieler mitgebacht, die aber im Aufbautraining sind und Fortschritte machen. Hier im Trainingslager sind leider noch zwei Verletzte dazugekommen. Lukas Scherff hat sich das Knie verdreht, hier stehen noch weitere Untersuchungen aus. Und Svante Ingelsson ist im Testspiel gegen Borussia Dortmund II umgeknickt und hat Probleme mit dem Sprunggelenk. Er hat aber heute schon wieder leichtes Aufbautraining mitgemacht. Die Schonung ist es eine reine Vorsichtsmaßnahme, er hat zum Glück nur eine leichte Dehnung und sollte zum Rückrundenstart dabei sein können", so die fachärztliche Einschätzung von Dr. Martin Randow, der jetzt seit gut einem Jahr zusammen mit Dr. Christine Kühn für die Hansa-Profis verantwortlich ist.

Auch zu Lukas Hinterseer und Junior Brumado, die die Reise nach Belek nicht anreisen konnten, hält er täglich Kontakt und berät sie aus der Entfernung oder spricht sich mit den behandelnden Ärztenab. Beide Spieler sind durch Infektionen außer Gefecht gesetzt worden, befinden sich aber auf dem Weg der Besserung. "Junior Brumado konnte nach seiner viralen Infektion das Krankenhaus in Brasilien wieder verlassen und macht sich aktuell auf den Weg nach Deutschland. Wenn wir am Donnerstag in Rostock ankommen, dann werden wir ihn wiedersehen und weitere Untersuchungen vornehmen. Erst danach können wir sagen, wann er ins Aufbautraining einsteigen kann. Aber werden das behutsam angehen und ihn wieder fit machen. Und bei Lukas Hinterseer ist es so, dass er sich einen Tag vor der Abreise einen grippalen Infekt eingefangen hat und deshalb in Rostock geblieben ist. Aber er macht Zuhause schon wieder erste Laufeinheiten", gibt der Mediziner in beiden Fälle erste, ganz vorsichtige Entwarnungen.

Der 37-Jährige Dr. Martin Randow stammt aus der Nähe von Parchim und ist seit Kindertagen Hansa-Fan. Mit dem Einstieg in das Ärzte-Team des Vereins ging für ihn ein Kindheits-Traum in Erfüllung – auch wenn für den Hobby-Kicker und eingefleischten Hansa-Fan damals eher eine Karriere auf dem Rasen infrage gekommen wäre. Nun also die Hansa-Laufbahn als Team-Arzt des F.C. Hansa, nachdem er zuvor drei Saisons die Footballer der Rostock Griffins wieder "zusammengeflickt" hat. "Ich bin seit Anfang des vergangenen Jahres dabei, ich habe sehr gute Unterstützung durch Dr. Christine Kühn, die schon etwas länger dabei ist. Wir sind ein gutes Team und tauschen uns regelmäßig aus. Es gibt hin und wieder noch ein paar Neuigkeiten, ich lerne neue Strukturen und Vorgänge kennen – aber man lernt halt nie aus. Ich muss mich auch bei Dr. Frank Bartel bedanken, der mich im vergangenen Jahr super eingearbeitet hat und der auch heute noch ein offenes Ohr hat, wenn wir doch noch mal eine weitere Meinung brauchen. Ich hätte gern noch länger mit ihm zusammengearbeitet", bedauert Martin Randow sogar ein wenig, dass sein Vorgänger sich in die wohlverdiente „Hansa-Rente“ verabschiedet hat.

Auch wenn die Fußstapfen von "Doci Bartel" groß sind, für Dr. Martin Randow ist dieses Erbe kein Problem. "Ich habe ziemlich schnell einen Draht zu den Spielern aufgebaut. Es ist enorm wichtig einen guten Kontakt zu haben, schließlich müssen die Spieler der medizinischen Abteilung vertrauen können. Und es ist auch mal schön die Zeit im Trainingslager zu verbringen, sodass man sich auch privat noch mal ein bisschen näherkommen kann. Das funktioniert wirklich gut und macht auch Spaß. Wobei man die Spieler am liebsten gar nicht sieht, weil dann alles in Ordnung ist und wir von Verletzungen verschont bleiben", so Dr. Martin Randows größter Wunsch.