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23.02.2007 08:21 Uhr

Zafer Yelen: Ich werde im Training richtig Gas geben

Mit seinen ersten beiden Bundesliga-Toren hat Zafer Yelen den Hanseaten gegen den FC Augsburg immerhin noch einen Punkt gerettet. Zu seiner sportlichen Entwicklung im Verein, aber auch zur Länderspielpremiere im Trikot mit dem Halbmond, äußert sich der 20jährige Türke im aktuellen Interview:

 

Seit Sonntag ist der Name Zafer Yelen in aller Munde. Hat die gewachsene Popularität jetzt auch schon Deinen Alltag verändert?

Nein, ganz so schlimm ist es nicht. Ich hatte zwar einen Auftritt im NDR-Fernsehen, doch sonst lief eigentlich alles ganz normal ab.

 

Aber wenn Du durch Rostock bummelst, wirst Du doch sicherlich schon öfter erkannt als früher, oder?

Das weiß ich noch nicht, denn die trainingsfreie Zeit zu Wochenbeginn habe ich bei meiner Familie in Berlin verbracht. Aber ich denke, da wird sich insgesamt auch nicht so viel ändern.

 

Kam für Dich die Nominierung in die Startelf gegen Augsburg überraschend?

Ein bisschen schon. Natürlich war klar, dass jemand für Enrico Kern neu in die Mannschaft kommt. Aber da gab es mehrere Kandidaten. Und ich war schließlich in den vergangenen drei Spielen noch nicht einmal im 18er Kader gewesen.

 

Dafür hast Du Deine Länderspielpremiere in der U21-Auswahl feiern dürfen. Hattest Du mit dem Auswahl-Trainer schon längere Zeit Kontakt?

Nein, überhaupt nicht. Und dann kam genau eine Woche vor dem Spieltermin plötzlich das Fax mit der Einladung in der Geschäftsstelle an. Ich konnte es zuerst kaum glauben.

 

Und wie verlief die Reise?

Natürlich war alles sehr aufregend. Ich bin noch am Sonntag Abend direkt nach dem Fürth-Spiel nach Istanbul geflogen. Montag hat sich die Mannschaft dort getroffen, Dienstag flogen wir dann weiter nach Georgien und Mittwoch war das Spiel.

 

Hast Du einige Deiner Mitspieler schon vorher gekannt?

Nicht einen. Aber das war überhaupt kein Problem. Die Stimmung in der Mannschaft war sehr gut. Schade nur, dass wir in dem riesigen Stadion vor 300 Zuschauern spielen mussten.

Und wie warst Du mit dem Spiel zufrieden?

Es lief sehr gut. Wir haben gewonnen, ich stand in der Startelf und habe insgesamt 75 Minuten gespielt. Auch der Trainer war mit mir zufrieden.

 

Also wurde richtig gefeiert?

Dafür war leider keine Zeit. Es ging gleich zurück nach Istanbul und am Donnerstag weiter nach Frankfurt, wo ich mit dem PKW abgeholt und zur Mannschaft nach Kaiserslautern gefahren wurde. Dort war ich dann allerdings wieder nur Zuschauer.

 

Das sah doch in der Hinrunde schon einmal ganz anders aus...

Ja, das stimmt. Ich wurde am 2.Spieltag gegen Aue zum ersten Mal eingewechselt und habe dann ab dem 7.Spieltag in Burghausen bis zur Winterpause elfmal in Folge gespielt.

 

Also schien der Durchbruch doch schon gelungen. Woran lag es, dass Du plötzlich wieder Zweite Wahl warst?

Als Durchbruch würde ich das damals noch nicht bezeichnen. Und man hat ja dann auch gesehen, wie schnell es gehen kann, dass man auf einmal nicht mehr im Kader ist. Da war mir klar, dass ich im Training wieder mehr Gas geben musste.

 

Das hat sich ja gelohnt, als der Trainer Dir gegen Augsburg wieder das Vertrauen geschenkt hat. Warst Du als Vertreter von Enrico Kern denn automatisch auch als Elfmeterschütze vorgesehen?

Nein, das natürlich nicht. Aber da zu meinen Stärken auch die Standards zählen, war ich natürlich ein Kandidat für die Freistöße. Während des Spiels hat Kapitän Paule Beinlich mir dann die Verantwortung dafür übertragen. Und als ich per Freistoß schon ins Tor getroffen hatte, gab er mir den Ball dann auch zum Elfmeter.

 

Der Trainer hat angekündigt, dass am kommenden Montag in Duisburg Kern und Yelen gemeinsam auflaufen werden. Wer spielt dann auf welcher Position?

Keine Ahnung. Dass muss der Trainer entscheiden, darüber wurde natürlich noch nicht gesprochen. Es ist aber schön zu wissen, dass ich in Duisburg wieder dabei bin.

 

Welche Position wäre Dir denn lieber?

Wenn ich es mir aussuchen könnte, dann zentral hinter den Spitzen. Das ist meine Lieblingsposition. Aber ich habe in der Hinrunde auch schon zweimal auf der rechten Seite gespielt.

 

Wie stehen denn die Chancen für den F.C. Hansa beim MSV Duisburg?

Ich denke, gar nicht so schlecht. Der MSV spielt zwar zu Hause, hat dafür aber den größeren Druck. Wir werden uns dort nicht verstecken, sondern fahren nach Duisburg, um zu gewinnen.

 

Durch ein Tor von Zafer Yelen?

Das ist mir völlig egal. Wenn wir drei Punkte holen, kann gern auch ein anderer die Tore schießen. Mein größter Wunsch wäre es, wenn wir uns den Aufstieg so früh wie möglich sichern könnten.