Zum Start der englischen Woche nach Essen – das ist RWE

Der Auftakt in die anstehende englische Woche in der 3. Liga beginnt für unseren F.C. Hansa an diesem Wochenende ziemlich spät. Erst am Sonntagabend (6. April 2025) um 19:30 Uhr – und damit als letzte Partie des gesamten Spieltags – ertönt der Anpfiff in der Essener Hafenstraße, dort wo der Gastgeber Rot-Weiss Essen seine Heimspiele austrägt. Für die Hansa-Kogge geht es erst zum dritten Mal überhaupt in einem Pflichtspiel nach Essen, zu selten spielten beide Teams in derselben Liga. Was allerdings auffällt: Bisher ist der FCH noch ohne Torerfolg in Essen und wird am Sonntag sicher alles daransetzen, diese Statistik zu ändern. In den bisherigen Partien gab es eine 0:2-Niederlage (1993/94) und ein 0:0 (2006/07), beide Begegnungen fanden jeweils zu Zweitliga-Zeiten statt, in dieser Spielzeit treffen die Vereine erstmals als Drittligisten aufeinander.

Vor allem das Hinspiel wird den Hansa-Fans noch gut in Erinnerung sein. Ende Oktober 2024 gab es einen 4:0-Befreiungsschlag im Ostseestadion, der die Kogge von den Abstiegsplätzen katapultierte und den Anfang einer tollen Heimserie darstellte. Unter der Regie des Interims-Duos Marcus Rabenhorst/Simon Pesch – das die Mannschaft übergangsweise vom zuvor freigestellten Bernd Hollerbach übernommen hatte – drehte Hansa auf und kam durch Tore von Kevin Schumacher, Dario Gebuhr, Tim Krohn und Ryan Naderi zu diesem deutlichen Erfolg. So einfach wird es dieses Mal sicher nicht werden, denn die Essener werden alles versuchen, um nicht nur die Hinspiel-Schlappe vergessen zu machen, sondern auch den hauchdünnen Vorsprung auf die Abstiegsränge zu verteidigen. Denn mit aktuell 37 Punkten rangiert die Mannschaft von Uwe Koschinat, der kurz vor Weihnachten als neuer Trainer an der Hafenstraße angeheuert hatte, nur einen Zähler vor Borussia Dortmund II (36), die auf dem 17. Platz und somit auf dem ersten Abstiegsplatz stehen.

Dass es für RWE auf der Zielgeraden der Saison noch mal in Sachen Klassenerhalt eng werden könnte, damit war nach einem guten "Jahresbeginn-Zwischenspurt" mit sieben Spielen in Folge ohne Niederlage (u.a. mit Siegen in Bielefeld und Wiesbaden sowie zuhause gegen Ingolstadt und Mannheim) nicht unbedingt zu rechnen. Zuletzt ging es allerdings gegen die Spitzenteams aus Köln (0:1), Dresden (1:1) und Verl (0:3), aus denen nur ein Zähler gelang – der allerdings beim Tabellenführer Dynamo eingefahren wurde. RWE ist also nach wie vor eine kleine Wundertüte, die sich vor allem im heimischen Stadion an der Hafenstraße auf die Unterstützung der Fans verlassen kann - 16.500 Anhänger sind im Schnitt bei den Heimspielen dabei, was Platz 5 in der Zuschauertabelle der 3. Liga bedeutet.

Deutlich weiter unten in der Tabelle finden sich die Rot-Weißen bei den erzielten Toren wieder, 39 eigene Treffer bedeuten den 16. Rang, Hansa hat allerdings mit 40 Treffern (Platz 13) nur einmal mehr getroffen. Erfolgreichster Torschütze ist mit Ahmet Arslan ein erfahrener Drittliga-Routinier (2023 Torschützenkönig mit 25 Treffern), der 31-Jährige hat bisher neunmal eingenetzt, einmal mehr als der beste Hansa-Torjäger Sigurd Haugen (8). Dafür steht die Hansa-Abwehr mit nur 35 Gegentoren besser da und hat deutlich weniger schlucken müssen als RWE (45), die sich vor allem bei Torhüter Jakob Golz bedanken können, dass es nicht noch mehr Gegentreffer sind. Der 26-Jährige ist mit einem Kicker-Schnitt von 2,79 mit Abstand der Spieler mit den besten Noten seines Teams und damit drittbester Keeper der Liga (hinter Bethke/Cottbus und Bartels/Mannheim).

Ein besonderes Spiel wird die Sonntagabend-Partie auf Hansa-Seite vor allem für Cedric Harenbrock. Nach sieben Jahren in Essen (u.a. mit dem Aufstieg in die 3. Liga) wechselte er im Sommer 2024 zum FCH und kehrt nun erstmals in das Essener Stadion zurück. Auf RWE-Seite gibt es dagegen keinen Spieler mit Hansa-Vergangenheit. Verzichten muss Hansa-Trainer Daniel Brinkmann, der in dieser Woche übrigens im Hansa-Podcast zu hören ist, in Essen auf die Verletzten Nico Neidhart, Dominik Lanius, Jonas Dirkner, Albin Berisha, Nils Fröling, Ryan Naderi und Fiete Bock. Insgesamt werden 22 Spieler die Reise antreten um gut gerüstet für die dann gleich im Anschluss (Mittwoch, 9. April) anstehende Auswärtspartie in Osnabrück zu sein. Der Hansa-Tross wird nämlich nach dem Essen-Spiel nicht nach Rostock zurückkehren, sondern in der Nähe von Osnabrück bleiben und sich vor Ort auf die Partie gegen den VfL vorbereiten.