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29.07.2017 12:00 Uhr

Zwischenstopp im Ostseestadion: Australier Sandi reist mit Hansa-Fahne am Fahrrad durch Europa

Über 16.500 Kilometer trennen John Sandilands von einem Heimspiel bei seinem Lieblingsverein. Der 65-Jährige, der von allen Sandi genannt wird, drückt unserem F.C. Hansa von der Südostküste Australiens, genauer gesagt in St. Marys auf Tasmanien, die Daumen. Vor ein paar Tagen hat er unsere Kogge in Rostock besucht. Geflogen ist Sandi aber nur bis in die Schweiz – unser neuer Freund hat die restlichen 1000 Kilometer bis an die Ostsee mit dem Fahrrad zurückgelegt.

fc-hansa: „Sandi, wir sind froh, dass du heil bei uns angekommen bist. Du hast es dir ja nicht gerade leicht gemacht…“

Sandi: „Das stimmt. Aber es ist ganz einfach: Ich bin sehr gesund, finanziell abgesichert und habe großes Interesse daran die Welt und neue Leute kennenzulernen. Auf dem Fahrrad erlebst du viel mehr, als mit dem Auto beispielsweise: Du siehst, schmeckst, hörst und riechst die unterschiedlichen Umgebungen. Außerdem ist es sehr gesund viel Fahrrad zu fahren. Ich habe in sieben verschiedenen Touren knapp 24.000 Kilometer auf dem Fahrrad zurückgelegt.“

fc-hansa: „Du bist in den Schweizer Alpen losgefahren und vor ein paar Tagen an der Ostseeküste angekommen. Wie lief deine Tour bisher und wo geht es für dich noch hin?“

Sandi: „Bislang läuft alles nach Plan. Auf dieser Tour hatte ich in den bisherigen 35 Tagen erst zweimal Regen – das ist eine gute Quote! 2012 hatte ich beispielsweise jeden Tag Regen und Gewitter, was nicht so toll war. Als nächstes bin ich in England, aber ausnahmsweise mal zum Beine hochlegen. Danach komme ich wieder zurück nach Rostock, ehe es für mich mit dem Fahrrad weitergeht. Ich möchte entlang der Ostseeküste bis nach Litauen, Lettland und Estland radeln.“

fc-hansa: „Deinen zweiten Zwischenstopp in Rostock hast du bewusst ausgewählt. Du willst unsere Kogge endlich mal wieder live sehen.“

Sandi: „Genau. Ich schaue mir am 14. August das DFB-Pokalspiel gegen Hertha BSC an. Mein deutscher Freund Franz hat mir erzählt, dass es ein großes Duell gegen einen Bundesligisten ist. Darauf freue ich mich sehr. Wenn Hansa gegen Großaspach spielt, bin ich leider in England.“

fc-hansa: „Wir freuen uns auch auf deinen Besuch, schließlich bringst du uns Glück.“

Sandi: „Das kann ich auch belegen! Jedes Mal, wenn ich bei einem Spiel vor Ort war oder Bekannte in der Nähe von Rostock besucht habe, hat Hansa gewonnen. Deshalb bin ich auch zuversichtlich für den 14. August.“

fc-hansa: „Wie bist du Hansa-Fan geworden?“

Sandi: „Ich habe 2009 meinen Freund Daniel in Belgien kennengelernt und habe ihn dann in seiner Heimat Bad Doberan besucht. 2012 habe ich ihn wieder getroffen und er hat mich mit zum Spiel ins Ostseestadion genommen. Seitdem sind wir ständig in Kontakt und ich verfolge den F.C. Hansa. 2014 hat mich Franz in Tasmanien besucht und die berühmte Hansa-Flagge, die schon in zahlreichen Ländern war, mitgebracht. Wir haben Fotos gemacht, wie die Hansa-Fahne um die Welt reist und ich habe mich mit einer Unterschrift auf ihr verewigt.“

fc-hansa: „Gibt es in deiner Heimat noch weitere Hansa-Fans?“

Sandi: „In meinem Dorf lebt ein Engländer, der eigentlich dem FC Chelsea die Daumen drückt. Als ich ihm erzählt habe, dass ich nach Deutschland fahre, um den F.C. Hansa zu besuchen, sagte er mir, dass er auch die Spiele vom FCH verfolgt. Was für ein Zufall.“

fc-hansa: „Neben deiner Fanliebe zum FCH fühlst du dich noch aus einem anderen Grund mit der Stadt Rostock verbunden oder?“

Sandi: „Meine Verbindung zu Rostock geht zurück bis ins späte 19. Jahrhundert, als mein Urgroßvater, Ingo-Klaus Geiser, eine Maria Schwalmer geheiratet hat. Sie kamen beide aus Rostock und sind dann 1888 nach Australien ausgewandert. Sie gingen damals nach Brisbane, wo ich später auch geboren wurde, und bauten sich dort ein neues Leben auf. Das ist jetzt mein dritter Besuch in Rostock und das gehört einfach zu meiner Geschichte. Ich bin also wieder zuhause!“